16.04.2015

Strahlende Produkte

Wasser aus Fukushima gewinnt Gold- und Gütesiegel!

Wer zahlt, schafft an – kauf Dir einfach ein Gütesiegel, auch wenn du aus Fukushima kommst, ob das Wasser nun radioaktiv verseucht ist oder nicht – dass spielt in diesem Fall keine Rolle. Und demnächst gibt es dann Kartoffeln aus Tschernobyl, natürlich Gütesiegel hochqualitativ Wertvoll. Es ist kein Witz, Sie lesen richtig. 
Der Bürgermeister von Fukushima gab am 8.April 2015 bekannt, dass Leitungswasser aus der Provinz Tohoku in Nord-Japan, nämlich aus dem Wasserreservoir Surikamigawa Dam, durch das renommierte Institut Monde Selection mit der Auszeichnung "Gold Quality Award" versehen wurde.
Damit könnten nun endlich die letzten Befürchtungen zerstreut werden, dass das Wasser aus der Region Fukushima radioaktiv kontaminiert wäre. Bereits im April 2011, also nur einen Monat nach dem AKW-Unfall, der durch das schwere Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami ausgelöst wurde, gab es keine Verseuchung durch Caesium mehr, was aber nicht geglaubt wurde.
Diese Auszeichnung ist die zweithöchste, die vergeben wird.

Zur Erinnerung: das Wasser wird dort gespeichert, wo seit mehr als vier Jahren kontaminiertes Wasser in den Pazifik strömt. Aus lecken Tanks, aus undichten Auffangbecken, durch Niederschläge, welche kontaminierte Ablagerungen von Pflanzen und Boden ins Grundwasser spülen.
Das offizielle Prüfinstitut der belgischen Regierung Monde Selection testet und bewertet jedes Jahr in verschiedenen Kategorien von Produzenten eingereichte Produkte und vergibt die Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien.
(Beitrag gesehen bei http://netzfrauen.org/ auch auf Facebook)

10.04.2015

Die Grille

Ein Indianer, der in einem Reservat weit von der nächsten Stadt entfernt wohnte, besuchte das erste Mal seinen weißen Bruder in der Großstadt.

Er war sehr verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und vom Gestank in den Straßenschluchten. Als sie nun durch die Einkaufsstraße mit den großen Schaufenstern spazierten, blieb der Indianer plötzlich stehen und horchte auf.

"Was hast du", fragte ihn sein Freund. "Ich höre irgendwo eine Grille zirpen", antwortete der Indianer. "Das ist unmöglich", lachte der Weiße. "Erstens gibt es hier in der Stadt keine Grillen und zweitens würde ihr Geräusch in diesem Lärm untergehen."

Der Indianer ließ sich jedoch nicht beirren und folgte dem Zirpen. Sie kamen zu einem älteren Haus dessen Wand ganz mit Efeu überwachsen war. Der Indianer teilte die Blätter und tatsächlich: Da saß eine große Grille.


Bildquelle: www.eu-insekten.de
"Ihr Indianer habt eben einfach ein viel besseres Gehör", sagte der Weiße im weitergehen. 
"Unsinn", erwiderte sein Freund vom Land. 
"Ich werde Dir das Gegenteil beweisen". 
Er nahm eine kleine Münze aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. 
Ein leises "Pling" ließ sich vernehmen. 
Selbst einige Passanten, die mehr als zehn Meter entfernt standen, drehten sich augenblicklich um und schauten in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatten.

"Siehst Du mein Freund, es liegt nicht am Gehör. Was wir wahrnehmen können oder nicht, liegt ausschließlich an der Richtung unserer Aufmerksamkeit. Was Du hörst, sagt mehr darüber aus wie Du denkst, als was Dich umgibt."


(Indianische Weisheit / Danke: Iak Ynsaj)

06.04.2015

Schönheitskönigin

Ich weiß nicht wo ich lebe, denn es kommt mir vor, als würde die Welt in einem Rauschen an mir vorüberziehen.
Das Gefühl nicht von dieser Welt zu sein bestürzt mich und macht meine Gedanken nebelartig.

Tatsächlich wohne ich in einem ländlichen 3000 Seelen-Dorf, nur wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Es ist nicht so, dass wir uns hier mittels Buschtrommeln verständigen, wir sind sehr wohl zivilisiert - doch scheint mir - dass ich wie abgeschnitten von der Glitzer- und Wunderwelt mit ihrem rosa Brillen Image und dem "höher, besser, schöner, schneller" Denken bin.

Bildquelle: www.promiflash.de

Soeben habe ich in einem Video die Wahl einer Schönheitskönigin gesehen. Das wäre an sich nichts Besonderes, da die ganze Welt voller Schonheitsköniginnen ist.

Nur - was mich jetzt eben so fassungslos macht, ist die Tatsache, dass bei "dieser" Wahl schon drei- bis vierjährige Mädchen mitmachen (müssen).

Geht's noch?



      Ein KLICK zum Video





05.04.2015

Der Ostereierbaum

Der Saalfelder Ostereierbaum  ist ein durch seinen Osterschmuckbehang bekannt gewordener Apfelbaum der Familien Kraft und Rumrich im thüringischen Saalfeld. Er steht im Garten der Familie Kraft am südlichen Stadtrand im Wohngebiet Auf den Rödern.

Das erste Mal wurde der Baum 1965 geschmückt, damals nur mit 18 Plastikeiern. Warum er mit dem Schmücken begann, schildert Initiator Volker Kraft so: „Der Ursprung ist eine Kindheitserinnerung von 1945. Wenn ich früher in die Schule gegangen bin, da musste ich an einem Fliederstrauch vorbei, der zur Osterzeit geschmückt war … Und als ich Kinder hatte, da habe ich gesagt: Die bekommen jetzt auch einen Ostereierbaum.“ 

Bis 1994 stieg die Eieranzahl auf etwa 350 Stück. Mit dem Wachstum des Baumes wurden mehr Eier benötigt, die die Krafts beschafften, indem sie nahezu alle im Haushalt verwendeten Eier ausbliesen und anschließend mit verschiedenen Techniken schmückten. Gebrauchte Eier wurden nach dem Osterfest verpackt und im nächsten Jahr wiederverwendet.
 
Als die Kinder der Krafts erwachsen waren, verlor die Eierschau an Dynamik und gewann erst wieder Fahrt, als die inzwischen geborenen Enkelkinder in das familiäre Brauchtum eingeführt wurden. Die Zahl der Eier war bald so groß, dass der geschmückte Baum zunehmend Besucher von außerhalb der Familie anzog.

Im Jahre 2012 wurde die magische Grenze von 10.000 Eiern erstmals überschritten. In einem Fernsehinterview bestätigte Volker Kraft, dass nun mangels ausreichender Lagerkapazität keine weiteren mehr hinzu kommen werden.

Bildquelle: www.ipernity.com