05.04.2015

Der Ostereierbaum

Der Saalfelder Ostereierbaum  ist ein durch seinen Osterschmuckbehang bekannt gewordener Apfelbaum der Familien Kraft und Rumrich im thüringischen Saalfeld. Er steht im Garten der Familie Kraft am südlichen Stadtrand im Wohngebiet Auf den Rödern.

Das erste Mal wurde der Baum 1965 geschmückt, damals nur mit 18 Plastikeiern. Warum er mit dem Schmücken begann, schildert Initiator Volker Kraft so: „Der Ursprung ist eine Kindheitserinnerung von 1945. Wenn ich früher in die Schule gegangen bin, da musste ich an einem Fliederstrauch vorbei, der zur Osterzeit geschmückt war … Und als ich Kinder hatte, da habe ich gesagt: Die bekommen jetzt auch einen Ostereierbaum.“ 

Bis 1994 stieg die Eieranzahl auf etwa 350 Stück. Mit dem Wachstum des Baumes wurden mehr Eier benötigt, die die Krafts beschafften, indem sie nahezu alle im Haushalt verwendeten Eier ausbliesen und anschließend mit verschiedenen Techniken schmückten. Gebrauchte Eier wurden nach dem Osterfest verpackt und im nächsten Jahr wiederverwendet.
 
Als die Kinder der Krafts erwachsen waren, verlor die Eierschau an Dynamik und gewann erst wieder Fahrt, als die inzwischen geborenen Enkelkinder in das familiäre Brauchtum eingeführt wurden. Die Zahl der Eier war bald so groß, dass der geschmückte Baum zunehmend Besucher von außerhalb der Familie anzog.

Im Jahre 2012 wurde die magische Grenze von 10.000 Eiern erstmals überschritten. In einem Fernsehinterview bestätigte Volker Kraft, dass nun mangels ausreichender Lagerkapazität keine weiteren mehr hinzu kommen werden.

Bildquelle: www.ipernity.com

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