03.06.2014

Die Steinsuppe

Einmal zog ein Vagabund mit seinem Plunder in ein Dörfchen. Er klopfte am nächstgelegenen Haus. 
"Es gibt in der ganzen Gegend hier nichts mehr zu essen," teilte man ihm mit, bevor er überhaupt den Mund aufmachen konnte. 
"Oh, ich habe alles, was ich brauche," winkte er ab. "Ich will eine Steinsuppe kochen und bräuchte nur einen Topf. Ihr seid alle eingeladen!"

Zögernd gab man ihm einen Topf. Er füllte ihn mit Wasser und
machte Feuer darunter. Dann holte er einen braunen Stein aus seiner Tasche und legte ihn ins Wasser.

Mittlerweile waren alle Dörfler neugierig erschienen. "So," sagte der Vagabund zu sich selbst, "ich liebe diese Steinsuppe. Ich hatte auch schon einmal eine Steinsuppe mit Kohl, die war natürlich kaum noch zu übertreffen."

"Hmm," meinte eine alte Frau, "so einen Kohl hätte ich noch, und holte ihn herbei.

Der Metzger brummte: "Was ist schon Kohl ohne Fleisch?" 

"Und Kartoffeln," rief eine andere Frau, "in eine Steinsuppe gehören doch auch Kartoffeln. Ein paar müsste ich noch haben."

Zwiebeln tauchten auf, Möhren und Pilze - die Suppe dampfte und roch so gut, dass allen das Wasser im Mund zusammen lief. 
Schließlich saßen sie beisammen, aßen gemeinsam und es wurde ein richtiges Fest.



>So ist es, wenn man in Gemeinschaft Dinge teilt.
Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir zusammen.<


Von www.newslichter.de 

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